Abfallsammelzentrum soll nach Trasdorf verlegt werden

Das Abfallsammelzentrum in Sitzenberg-Reidling ist seit vielen Jahren ein geschätztes und unverzichtbares Service für unsere Gemeindebürger*innen. Es bietet nicht nur die Möglichkeit Sperrmüll und andere Abfälle bequem und nah zu entsorgen, sondern ist auch ein Ort der Hilfsbereitschaft und des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen. Doch nun steht eine mögliche Verlegung an – eine Entscheidung, die viele Fragen aufwirft und in der Bevölkerung auf Unverständnis stößt.

Bedeutung für uns Bürger*innen

Unser Sammelzentrum erfüllt wichtige Funktionen, die weit über die reine Abfallentsorgung hinausgehen. Besonders geschätzt wird die Nähe, die es ermöglicht auch ohne Auto, Abfälle umweltfreundlich, mit dem Fahrrad oder Traktor zu transportieren. Zudem sind vor Ort stets Gemeindemitarbeiter verfügbar, die mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn schwere oder sperrige Gegenstände entsorgt werden müssen. 

Diese Aspekte wären in dem geplanten neuen Sammelzentrum, welches 9 Kilometer entfernt liegen soll, nicht mehr gewährleistet. Neben der zusätzlichen Belastung durch längere Fahrwege für uns Bürger*innen, würde auch der Nachhaltigkeitsgedanke leiden, da mehr CO₂ durch den entstehenden Verkehr verursacht würde.

Ein Ruf nach Transparenz und Bürgerbeteiligung

Wir Bürger*innen der Gemeinde fühlen sich in den Planungsprozess nicht ausreichend eingebunden. Bereits seit Jahren zieht sich die Problematik rund um das Sammelzentrum hin. Im Jahr 2005 erfüllte die Gemeinde alle wasserrechtlichen Auflagen, provozierte jedoch um 2010 durch die Errichtung eines Daches neue Auflagen. 2017 beauftragte die Gemeinde einen Architekten, dessen Plan erneut wasserrechtlich genehmigt wurde, diesmal mit einer Frist bis 2026. Doch seitdem ist keine Umsetzung erfolgt – das Projekt liegt bis heute brach.

Wenn der geschäftsführende Gemeinderat in den sozialen Medien schreibt: „Die Zukunft des Abfallsammelzentrums in der Gemeinde Sitzenberg-Reidling hat eine lange Vergangenheit und mehrere ‚Handlungsstränge‘ wie: Serviceangebot, Genehmigungen und Kosten“, so stimmen wir ihm zu, dass in der Tat mehr als genug Zeit gewesen wäre, die Bevölkerung einzubinden und transparent zu informieren. Stattdessen wartete man offenbar ab, bis besorgte Bürger*innen eine Reaktion des Gemeinderats förmlich erzwungen haben. Die Antwort des geschäftsführenden Gemeinderats kam prompt: „Es zeigt vor allem, dass komplexe Themen viel Arbeit und lange, ruhige Vorbereitung brauchen und nicht mit einer Online-Umfrage zu lösen sind.“ Eine solche Aussage zeugt jedoch von fehlender Bürgernähe und Transparenz und wirkt respektlos gegenüber den berechtigten Sorgen der Bevölkerung.

Viele Bürger*innen bedauern die mangelnde Transparenz und wünschen sich eine ehrliche und offene Diskussion. Warum wurde der bereits bewilligte Plan eines Architekten nicht umgesetzt? Welche kostengünstigen Alternativen könnten geprüft werden, um das Sammelzentrum vor Ort zu erhalten? Hat die Gemeinde bereits konstruktive Gespräche mit der zuständigen Beauftragten des Landes gesucht? 

Diese Fragen verlangen nicht nur klare Antworten, sondern auch eine konsequente Einbindung der Bürger*innen in den Entscheidungsprozess.

Ein positives Beispiel bietet die Nachbargemeinde Zwentendorf, die sich entschieden dagegen ausspricht, in das geplante zentrale Sammelzentrum integriert zu werden. Stattdessen betrachtet sie ihr eigenes Sammelzentrum als unverzichtbaren Bestandteil eines bürgernahen Services – ein Ansatz, der auch in Sitzenberg-Reidling überdacht werden sollte.

Ein Appell an die Gemeinde

Wir verstehen die Herausforderungen der angespannten Finanzsituation und die Notwendigkeit, langfristig zu planen. Doch wir sind überzeugt, dass Lösungen möglich sind, die sowohl den Servicecharakter unseres Sammelzentrums, als auch die finanziellen Rahmenbedingungen berücksichtigen.

Wir von WIR7 möchten gemeinsam an einer Lösung arbeiten, die nachhaltig, kosteneffizient und für alle Beteiligten zufriedenstellend ist. Der Erhalt des Sammelzentrums im Ort wäre nicht nur ein Zeichen von gelebtem Bürgerservice, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Stärkung unserer Gemeinschaft und unserer Lebensqualität.

Wir laden die Gemeinde ein, gemeinsam mit uns Bürgern*innen Alternativen zu diskutieren und umzusetzen. Ob durch die Nutzung vorhandener Pläne oder die Optimierung bestehender Strukturen  – wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten. Was wir uns wünschen, ist ein offener Dialog, bei dem die Anliegen aller Gehör finden.