Was ursprünglich als symbolträchtiger Auftakt mit einer Begehung der Teichschenke geplant war, musste kurzfristig umgestaltet werden: Der Bürgermeister und Hausherr des Gebäudes untersagte den Zutritt mit Verweis auf die bauliche Gefährlichkeit des Gebäudes. Eine bedauerliche Entscheidung – zumal es sich um eine öffentliche Gemeindeliegenschaft handelt.
Doch statt Enttäuschung herrschte Aufbruchstimmung.
Über 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger folgten der Einladung und versammelten sich direkt im „Pop-Up by Schmid“. Ziel des Abends war es, eine aktive Gruppe von Menschen zu formieren, die sich mit Engagement, Kreativität und Ausdauer für die Zukunft der Teichschenke einsetzen möchten. Am Ende soll ein tragfähiges, nachhaltiges Konzept stehen, das dem Gemeinderat zur Entscheidung vorgelegt werden kann. Denn eines ist klar: Nur der Gemeinderat kann über die Zukunft der Teichschenke entscheiden. Aber was könnte überzeugender sein als ein durchdachter Vorschlag von uns Bürger*innen für uns Bürger*innen, um die Teichschenke endlich aus ihrem Dornröschenschlaf zu erwecken?
Nach einer Einführung in die bewegte Geschichte der Teichschenke – von ihrer barocken Entstehung im frühen 18. Jahrhundert bis hin zum gemeindeeigenen Erwerb im Jahr 2015 – wurde rasch deutlich: In den letzten zehn Jahren ist kaum etwas passiert. Die bauliche Substanz verschlechtert sich zusehends, und mit jedem Jahr droht der Verlust eines identitätsstiftenden Gemeindesymbols.
Mit einer interaktiven Ideenwolke sammelten wir live vor Ort Gedanken und Wünsche der Anwesenden – ein vielschichtiges Bild entstand. Ob Kulturcafé, Vereinsräume, ein Trauungssaal, eine Teichterrasse mit Steg oder ein kleiner Ausstellungsraum: Die Visionen waren bunt und vielfältig – aber in einem Punkt waren sich alle einig: Die Teichschenke soll wieder ein Ort der Begegnung werden.
Auch die Frage der künftigen Trägerschaft wurde kurz andiskutiert: Neben einem klassischen Förderverein kamen auch Modelle wie Stiftung, Bürgergenossenschaft oder eine gemeinnützige GmbH zur Sprache – mit dem Ziel, möglichst viele Fördermöglichkeiten und Beteiligungsformen zu eröffnen.
Besonders erfreulich: Schon an diesem Abend wurde ein erstes Arbeitstreffen fixiert. Am 9. Juli 2025 um 18:30 Uhr trifft sich die frisch formierte Initiativgruppe erneut im Pop-Up, um konkret in die Organisations- und Konzeptionsarbeit einzusteigen. Geplant ist, bis dahin gezielt weitere Interessierte einzuladen und das Netzwerk zu erweitern.
Zudem wurde der offizielle WhatsApp-Infokanal „Freunde der Teichschenke“ vorgestellt – dort werden künftig regelmäßig Neuigkeiten rund um das Projekt veröffentlicht.
Der Abend hat eindrucksvoll gezeigt: Auch wenn die Teichschenke momentan verschlossen ist, sind die Herzen und Köpfe in unserer Gemeinde weit offen für ihre Zukunft.