Sternwanderung 2025 – Ein kraftvolles Zeichen aus drei Gemeinden

„Drei Gemeinden – ein Wald – ein Ziel“ – unter diesem Motto luden wir gemeinsam mit unseren Partnern aus Herzogenburg und Traismauer zur Sternwanderung am Samstag, dem 24. Mai 2025. Was folgte, war ein eindrucksvolles Zeichen der Geschlossenheit und des Widerstands gegen den geplanten Windpark im Grenzwald – und ein überwältigender Erfolg für uns alle.

Bei strahlendem Sonnenschein machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den drei Gemeinden auf den Weg in Richtung St. Georgsplatz – begleitet von vier Pferdekutschen aus Sitzenberg-Reidling, die Kindern wie auch weniger mobilen Menschen ein entspanntes Mitwandern ermöglichten.

Am Ziel angekommen erwartete die Gäste ein liebevoll vorbereitetes Buffet mit Chili, belegten Broten, Salaten, Aufstrichen, Mehlspeisen, Bier, Wein und alkoholfreien Getränken. In ungezwungener Atmosphäre kamen Jung und Alt ins Gespräch – viele alte Bekannte aus der ersten Protestwelle 2014–2016 waren ebenso dabei wie neue Gesichter, die unser Anliegen unterstützen.

In kurzen, aber deutlichen Ansprachen erinnerten Vertreterinnen und Vertreter aus allen drei Gemeinden an den damals klar dokumentierten Bürgerwillen, den Windpark zu verhindern – und daran, wie wenig heute davon noch geachtet wird. Auch das zentrale Versprechen der Landespolitik wurde thematisiert: Landeshauptfrau Mikl-Leitner hatte einst erklärt, „ihr seien 120 Arbeitsplätze im BVAEB-Gesundheitszentrum wichtiger als fünf Windräder im Wald“. Nur deshalb war der Bau des Gesundheitszentrums bei uns überhaupt möglich geworden. Heute scheint dieses Versprechen nichts mehr zu gelten.

Auch wirtschaftliche Aspekte wurden offen angesprochen: Ohne Fördergelder – sprich: ohne unsere Steuern und Ökostromabgaben – wären die Windkraftbetreiber nicht imstande, Gewinne zu erwirtschaften. Diese Form von Energieerzeugung ist nur durch massive Zuschüsse rentabel – bezahlt von der Allgemeinheit, profitiert wird von wenigen. Das können und wollen wir nicht akzeptieren.

Niederösterreich hat heute mit über 830 Windkraftanlagen ohnehin die mit Abstand höchste Dichte in ganz Österreich – deutlich vor dem Burgenland, während westliche Bundesländer ganz verschont bleiben. Und das, obwohl wir bereits 145 % unseres Strombedarfs aus erneuerbarer Energie decken. Die Frage liegt auf der Hand: Warum sollen wir noch mehr Natur opfern, wenn wir bereits jetzt mehr erzeugen als wir brauchen?

Ein weiteres Thema, das viele Teilnehmer:innen beschäftigte, war die Parallelveranstaltung im sogenannten „Ruhewald“, die nur unweit unseres Zielorts stattfand – betrieben von jenem Großgrundbesitzer, auf dessen Flächen künftig mehrere Windräder errichtet werden sollen. Dass hier sowohl mit der letzten Ruhestätte als auch mit Windkraft verdient werden soll, empfinden viele als zynisch.

Mit 270 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde unsere interne Zielmarke von 200 deutlich übertroffen. Dieses klare Zeichen aus der Bevölkerung zeigt: Der Gegenwind lebt – und er wird stärker. Bei guter Stimmung, angeregten Gesprächen und einer Atmosphäre des Miteinanders wurden weitere Schritte beraten und neue Kontakte geknüpft.

Gegen 15:30 Uhr machten sich die Pferdekutschen wieder auf den Rückweg – begleitet von dem guten Gefühl, gemeinsam etwas bewegt zu haben.

Danke an alle, die dabei waren – wir bleiben dran!